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BODY EXTENSION ART
In St. Peter-Ording habe ich grosse Mengen oranger, blauer und türkiser, strohiger, verhedderter Fäden am Strand gefunden. Die Farben, Formen und Mengen, die ich von dort mitnehmen konnte, waren eine eigenartige Erfahrung. Am Meer so fremd und durch die Farbe besonders auffallend und faszinierend.
Die Plastikfäden lagen an diesem Tag fast überall am Strand. Ich konnte mehrere Taschen füllen und wollte unbedingt damit gestalten. Grelle Farben. Kadmiumorange. Cerulean Blau. Türkis. Die Brisanz dieses bunten Werkstoffes wurde mir erst später klar.
WAS ICH GEFUNDEN HABE, WAREN GEISTERNETZE
Was ich gefunden hatte, waren Geisternetze, die Reste von Fischernetzen, reißfester Kunststoff. Durch das Salzwasser, die Sonneneinstrahlung und die Berührung mit dem Sand werden alle Weichmacher entzogen, und man bekommt spröde, harte Fäden, die sich verdichten und in Form biegen lassen. Mit einer Teppichnadel knüpfe ich zunächst feste Monturen - wie man sie aus dem Perückenhandwerk kennt.
Im Plastizieren sind die Hände das wichtigste Werkzeug. Ich beginne meine Vorstellung mit der Aufgabe zu verknüpfen. Aus den borstigen Kunststofffäden entstehen Plastiken/Skulpturen, die, als Accessoires getragen, dazu aufrufen, Fragen zu stellen...
Mit den Geisternetz-Plastiken kehre ich zurück zum Fundort. Die in Hamburg lebende Fotografin Adele Marschner dokumentiert den Tag. Ein großes Dankeschön an Adele, Emma, Jonna und Marielle, die bereit waren, mit mir für eine Performance ins Ungewisse an den Strand aufzubrechen.
MAILAND
Die enstandenen Geisternetz-Plastiken sind im Rahmen einer Gruppenaustellung Feeding the mind, 25.04.-30.04. 2015 in Mailand gezeigt worden. In Anlehnung und Abgrenzung zur Expo 2015. Thema Feeding the planet. Energy for life.
Feeding the mind war ein studentisches Kunst- und Ausstellungsprojekt der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Entwickelt worden im Laufe des Kolloquiums Dramaturgien des Alltags/Ökonomien der Aufmerksamkeit unter Leitung von Ute Janssen (Dozentin Video).
HAMBURG
Die Geisternetz-Plastiken und die Dokumentation der Performance waren Teil einer Ausstellung im Stadtmuseum Wedel, Oktober 2015. Große Fotoabzüge auf Alu Dipond. Die Geisternetzplastiken dazu parallel im Raum.
„DEAD SEA - Kunst für die Meere
Unsere zweite Performance am Strand von SPO morgens um sechs Uhr bei 9 Grad Außentemperatur und Windstärke 8, wurde ein Teil von Dead SEA - Kunst für die Meere“, Dokumentation, D 2017, Sky Arts. ein 2 -Teiler von Sky Arts. Vielen Dank an das Film Team von Hawking&Cross und auch Dank an einen Special Guest: Clara, die in St. Perter-Ording zusätzlich dabei war.
„Ein großes Dankeschön an Adele! Und an Emma, Klara, Jonna und Marielle!“
Chris Herms-Glang lebt und arbeitet in Hamburg. Sie ist Grafik-Designerin und Künstlerin.
© 2024 Chris Herms-Glang